コンセプト

卒論でドイツ語方言について書くにあたり、今ドイツ語圏が抱えている方言問題に関する記事を

選んだ。

内容としてはちょっと難しいので読解問題にはあまり向いてない内容なのかもしれないが、

自分のためになるのでそこは目をつぶりました。

自分としてはむしろ記事自体の内容のほうが重要なので設問は簡単で少なめに設定。

またドイツ語方言の発音の違いを知ってもらうためにおまけとして様々な方言を

各方言のネーティブが話している音声データが聞けるサイトを紹介。

(すべてMarburg大学のドイツ語方言学者W.Näser教授のサイト)

対象は卒論執筆者や留学経験者。

 

与えられている情報としては、文中に出てくる説明の載っていないオーストリア独特の単語の

標準ドイツ語での意味や、言語学の単語にはドイツ語での意味を付加。

そして辞書を引くときは極力独独辞書を使用(LangensheidtDaf等)

 

 

"Erdäpfelsalat bleibt Erdäpfelsalat"

Was Österreicher wirklich sprechen

Von Ulrich Ammon

"Fest gestanden" habe er im EU-Sprachenstreit in Finnland für die gemeinsame Sprache, sagte der österreichische Bundeskanzler Schüssel (ÖVP) - und erinnerte damit im laufenden Streit um die Wiener Regierungskoalition an Solidarität vergangener Tage. Damals wollte das finnische EU-Präsidium das Deutsche nicht mehr als Konferenzsprache zulassen. Doch was ist sie, die "gemeinsame Sprache"?

Die Meinungen, die bei uns über Deutsch in Österreich kursieren, sind nicht nur oft falsch, sondern wirken dort auch arrogant. Den Gipfel bildet die Behauptung, österreichisches Deutsch sei einfach Dialekt, nur deutsches Deutsch also richtig. In Wirklichkeit handelt es sich um zweierlei, gleichberechtigtes Deutsch. Natürlich wird in Österreich Dialekt gesprochen - wie bei uns auch. Nach wissenschaftlicher Einteilung ist der Dialekt in Österreich Bairisch (die Österreicher sagen lieber "Bairisch-Österreichisch"), ähnlich dem Dialekt im deutschen Bundesland Bayern (man achte auf die unterschiedliche Schreibung!) In der Öffentlichkeit jedoch wird wie hier Standarddeutsch gesprochen, aber eben österreichisches. Der andere Tonfall im ORF als in der ARD - leicht nasalierte Vokale, stimmlose Reibelaute und Lenisplosive (s, sch, v; b, d, g) - ist nicht Unvermögen, sondern wird gepflegt. Ein deutscher Tonfall in ZIB wäre ebenso absonderlich wie ein österreichischer Tonfall in der Tagesschau.

Ein Beispiel österreichischen Sprachaufbäumens boten die Beitrittsverhandlungen zur EU, in denen das Land auf 23 "spezifisch österreichischen Ausdrücken" bestand, die in neuen Rechtsakten "den in Deutschland verwendeten Ausdrücken hinzugefügt" werden (Protokoll 10), Wörter wie Beiried (Roastbeef), Kohlsprossen (Rosenkohl), Powidl (Pflaumenmus) oder Topfen (Quark) - alle übrigens, nicht zufällig, kulinarischen Charakters. Der damalige Wiener Bürgermeister Zilk, warb mit diesem Sprachzugeständnis für den EU-Beitritt. Rund um Wien prangte ein Plakat der Überschrift: "Erdäpfelsalat bleibt Erdäpfelsalat". An fünf heimischen Gerichten wurde die Rettung vor dem EU-Sprachhobel illustriert. Zum Titelgericht wurde erläutert: "Darf weiterhin Erdäpfelsalat heißen und muss nicht auf Kartoffelsalat umgetauft werden - eines der vielen Privilegien, die Österreich bei den EU-Beitrittsverhandlungen erstritten hat."

 

 

Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs war in Österreich sprachliche Eigenart wenig geschätzt. Dies war aus heutiger Sicht Indiz mangelnder nationaler Eigenständigkeit. Sie findet zwar nicht unbedingt, wie die deutschen Romantiker glaubten, Ausdruck in Sprachbesonderheiten; im Fall Österreichs ist es indes unverkennbar. Jedoch wollten sich die Österreicher nie sprachlich abspalten. Zwar nannte man 1949 den Muttersprachunterricht als Zugeständnis an die Siegermächte "Unterrichtssprache", aber schon 1952 wieder "Deutsche Unterrichtssprache" und 1955 "Deutsch".

Allerdings schuf man 1951 ein eigenes "Österreichisches Wörterbuch" und machte es verbindlich für Schulen und Ämter. Die neueste, 38., Auflage (1997) demonstriert nach Umfang und Aufmachung Ebenbürtigkeit mit dem Rechtschreibduden. Das mit dem Nachschlagewerk verbundene nationale Anliegen spricht aus einer scheinbaren Petitesse: Einige Wörter (in der 1. Auflage 118, später mehr) sind mit Sterndel (Asteriskus) markiert. Sie stammen aus Deutschland und sind zwar in Österreich bekannt, gelten aber als unösterreichisch. Beispiele sind Abitur, Apfelsine oder Blumenkohl - ihre österreichische Entsprechung: Matura, Orange bzw. Karfiol, ist jeweils beigefügt. Das Sterndel dient als Warnung vor unbedachtem Gebrauch, zur Abwehr von Spracheinflüssen aus Deutschland. Es handelt sich um eine Art Sprachpurismus zum Schutz der österreichischen Nationalvarietät.

In manchen Fällen wurden im Laufe der Zeit sogar vormals unmarkierte Wörter besterndelt, um sie aus dem österreichischen Deutsch auszuschließen. So zum Beispiel Januar, das jetzt als deutsches Deutsch gilt - die österreichische Variante lautet Jänner. Dieser "Kampf an der Sahnefront", wie ihn der Schriftsteller Friedrich Torberg mit Blick auf einen besonders missliebigen Wortimport forderte (Sahne statt Obers oder Rahm), ist Ausdruck allgemeiner Abneigung gegen oftmals als notorisch empfundene Belehrungen.

Bei aller Betonung sprachlicher Eigenart hat Österreich von allen deutschsprachigen Ländern die größte Nähe zu Deutschland bewahrt. Die Schweiz demonstriert mit geflissentlichem Dialektsprechen größere Distanz, ganz zu schweigen von Luxemburg, das sich sogar eine neue Sprache, Letzeburgisch, zugelegt und damit aus der deutschen Sprachgemeinschaft verabschiedet hat.

Österreichische, auch Schweizer Autoren, die bei deutschen Verlagen veröffentlichen, müssen um ihre Spracheigenheiten kämpfen. Sie werden nur ohne Weiteres akzeptiert für auf ihr eigenes Land bezogene Inhalte. Deutsches Deutsch unterliegt dagegen keiner solchen Beschränkung, sondern gilt für klassische Texte oder Übersetzungen aus fremden Sprachen einzig als angemessen.

Kein Wunder, dass die deutschen "Verwandten" auf Österreicher oft überheblich wirken. Dies schwingt mit in dem den Deutschen zugewiesenen Nationalspitznamen "Piefke". Er geht zurück auf Preußens Militärkomponisten Gottfried Piefke, dessen "Königgrätzer Marsch" dem Sieg über Österreich 1866 triumphalen Ausdruck verlieh. Die oberste Regel im Umgang mit Österreich sollte daher Behutsamkeit sein, damit Nähe und Freundschaft - trotz Haider - nicht Schaden nehmen.

 

Ulrich Ammon ist Professor für Germanistische Linguistik an der Universität Duisburg.

 

 

Na·sal der; -s, -e; ein Laut, bei dem ein Teil der Luft durch die Nase herauskommt:

Die Laute ,,m" und ,,n" sind Nasale

 

Jän·ner der; -s, -; meist Sg, (A) =Januar

 

ÖVP Österreichische Volkspartei

 

ORF Österreichischer Rundfunk

 

 

設問

 

1.全文日本語に訳せ。

2.Kampf an der Sahnefrontとは何か

3.-1その他ドイツ語圏の国のドイツとの距離はどうだったのか?

3.-2またオーストリアのドイツとの距離は?

4スイスやオーストリアの著者がドイツ国内で出版するときの問題点とは?

5.„ Erdäpfelsalat bleibt Erdäpfelsalat“とはどういう意味か?(直訳でなく本文中での意味)

6.グループに分かれ、自分の知っているドイツ語方言を出し合う。

 

おまけ

オーストリア方言を聞いてみたい人は下のリンクをクリック♪(RealAudio形式で再生)

http://staff-www.uni-marburg.de/~naeser/dienstma.ram

また他の方言も聞いてみたい場合はこのHPから全て聞けます

http://staff-www.uni-marburg.de/~naeser/dial-aud.htm

ドイツ国内の方言の種類は以下のHPに分類されている。

http://staff-www.uni-marburg.de/~naeser/DIAL-BSP.HTM